Es ist Zeit für IPv6, heute

Dies ist ein Artikel außer der Reihe Computersicherheit, aber aus aktuellem Anlass möchte ich auf ein wichtiges Thema hinweisen:

IPv4 hat fertig, sehr bald. Was bedeutet das für uns? Nun bald werden Rechner online sein, die keine IPv4-Adresse mehr haben, weil einfach keine mehr da sind. Wenn dies ein Server ist, dann kannst du womöglich keine Webseite von diesem abrufen oder aber keine E-Mail mehr dorthin senden.

Dies wird in Kürze passieren und in Kürze sind etwa 6-15 Monate und niemand weiß, wann es dir passieren wird.

Also ist es am besten, du kümmerst dich heute um IPv6, denn wenn du es nicht hast, es aber brauchst, wird das eine lustige Fehlersuche für dich und womöglich dem Unternehmen, wo du arbeitest, viel Geld kosten.

IPv6 ist nicht kompliziert, es ist nur ein wenig anders und im Alltag sieht man es genauso wenig, wie heute auch IPv4. Zudem gibt es viele Vorteile gegenüber IPv4: Jeder hat eine öffentliche IP-Adresse und kann somit sehr praktisch Dienste betreiben, ohne dieses kaputte NAT benutzen zu müssen. Das ist schlicht cool.

Das beste, um IPv6 zu nutzen, ist eine Dual-Stack konfiguration, d.h. IPv4 und IPv6 wird parallel genutzt. So kann man weiter problemlos auf alle IPv4-Angebote zugreifen, auch Geräte wie Drucker kann man weiter ansprechen,w eil bei denen davon auszugehen ist, dass sie kein IPv6 sprechen. Gleichzeitig kann man aber auf alle IPv6-Angebote zugreifen.

Alle aktuellen Betriebssysteme bieten in der Standardkonfiguration schon IPv6 fertig installiert an, man muss nur noch von seinem Provider IPv6 bekommen. Problemstelle sind ganz klar die Router, die man von seinem Internetprovider bekommen hat. Sicher nicht jedes Gerät kann IPv6. Fragt euren Provider ganz gezielt nach IPv6 und ob euer Gerät das kann

Für alle technischen Fans, die dieses Wiki wohl am ehesten lesen, sei gesagt: Geht erstens eurem Provider auf den Sack, dass ihr nativ IPv6 direkt von ihm wollt, ansonsten richtet ihr euch für die Übergangszeit einen IPv6-Tunnel ein, der folgendermaßen funktioniert:

IPv6-Pakete werden bei euch lokal in ein IPv4-Paket eingepackt und zu einer Gegenstelle im Internet geschickt, die IPv6 nativ kann. Diese Gegenstelle packt das IPv6-Paket wieder aus und schickt es weiter über die eigene direkte IPv6-Anbindung. Bei einer Antwort auf dieses Paket geht es in der Gegenrichtung dann entsprechend.

Tunnelanbieter

Ich selbst habe auf einem meiner Server einen Tunnel zu sixx.net in Betrieb und bin sehr zufrieden. Aber es gibt auch weitere Anbieter:

Auf den Anbieterseiten bekommt man auch erklärt, wie man diese Tunnel einrichtet. Viel Spaß beim Ausprobieren. Man braucht ungefär 30 Minuten bis zum Ziel, die schnellen unter euch schaffen es auch in 5-10 Minuten.

Zum IPv6-Test: www6.oschad.de. Dieser Link geht nur mit IPv6, ansonsten erreicht ihr meinen Server per IPv4 und IPv6 parallel, je nachdem, was ihr habt.